Der Fast-Fashion-Riese hat umfassende Umstrukturierungspläne in Schweden angekündigt, die für die Beschäftigten harte Konsequenzen haben werden. Die Unternehmensleitung will die Arbeitszeit von bis zu 1.500 Mitarbeitern in den 69 schwedischen Geschäften drastisch reduzieren und Null-Stunden-Verträge für Neueinstellungen einführen. Die Pläne wurden von der H&M-Gewerkschaft Handels heftig kritisiert.

In einigen Fällen müssen Mitarbeiter, die zuvor einen Vollzeitvertrag hatten, auf fünf Stunden pro Woche reduziert werden. "Wir haben Beispiele von Leuten, die 30 Jahre im Unternehmen gearbeitet haben und als Dank dafür jetzt ein solches Angebot bekommen", sagte Linda Palmetzhofer, Vorsitzende der Gewerkschaft Handel.

Im Oktober 2022 kündigte H&M an, dass die Belegschaft in dem Land um 400 Mitarbeiter reduziert werden würde. Gleichzeitig behauptete das Unternehmen, dass es keine Entlassungen geben würde. Dieser Plan deutet darauf hin, dass H&M erwartet, dass die Mitarbeiter das Angebot ablehnen und freiwillig kündigen.

"Wir haben nach einer Weile verstanden, dass sie auf diese Weise die 400 erreichen wollten. Schließlich gibt es viele, die nein sagen werden. Wie kann man von einem Vertrag leben, der einem fünf Stunden pro Woche gibt? Das geht nicht", so Palmetzhofer.

Gegen internationale Bestrebungen

H&M hat langfristige Verpflichtungen zur Sicherstellung fairer, existenzsichernder Löhne für die Arbeitnehmer, auf die das Unternehmen angewiesen ist. Das Unternehmen ist auch Unterzeichner des Global Deal, der Vorzeigeinitiative der IAO zur Stärkung des sozialen Dialogs, die von der schwedischen Regierung ins Leben gerufen wurde.

"Es ist besorgniserregend, diese Ankündigung im Heimatland des Unternehmens, Schweden, zu sehen. Sie geht in die entgegengesetzte Richtung der jahrelangen guten Arbeit zur Verbesserung der Bedingungen für Arbeitnehmer in der ganzen Welt. Die Verkürzung der Arbeitszeit führt in diesen schwierigen Zeiten zu erheblichen Lohneinbußen für die Menschen. Wir erwarten etwas Besseres als ein Programm zur Verarmung der H&M-Beschäftigten", sagte Oliver Roethig, Regionalsekretär von UNI Europa.

 

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