Aktionäre setzen sich für die Rechte der Arbeitnehmer bei Amazon ein

26.05.23

Aktionäre setzen sich für die Rechte der Arbeitnehmer bei Amazon ein

Auf der Aktionärsversammlung von Amazon am 24. Mai wurde deutlich, dass die Investoren das Unternehmen in Bezug auf ESG-Themen, einschließlich der Gewerkschaftsrechte, unter Druck setzen.

So sprach sich beispielsweise der Cometa-Pensionsfonds, der größte Italiens mit rund 470.000 Mitgliedern und einem verwalteten Vermögen von 13 Milliarden US-Dollar, gegen die Wiederwahl von Amazons CEO Jeff Bezos aus. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die miserable Bilanz des Unternehmens in Bezug auf Arbeitnehmerrechte sowie rassistische und geschlechtsspezifische Diskriminierung. 

Der italienische Fonds übte sein Stimmrecht bei fast zwei Dutzend zusätzlichen Tagesordnungspunkten aus, darunter solche, die auf den Schutz von Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer, Bürgerrechte, Arbeitsrechte, Lohngerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit abzielen.  

In den letzten Wochen haben mehrere andere einflussreiche Investoren, darunter Norges Bank Investment Management und eine Gruppe von 12 dänischen Pensionsfonds, öffentlich Vorschlag 16 unterstützt, einen Aktionärsantrag, der eine Bewertung durch eine dritte Partei über Amazons Engagement für die Vereinigungsfreiheit fordert. Außerdem kündigte Schroders an, für Antrag 21 zu stimmen, in dem ein Bericht über die Arbeitsbedingungen gefordert wird. 

Amazon-Mitarbeiter präsentierten diese Resolutionen den anwesenden Aktionären und dem Vorstand.

"Wir stellen fest, dass Investoren Transparenz und Rechenschaftspflicht in Bezug auf die Arbeitsbedingungen wünschen, und wir loben die Fonds, die für die Förderung der Menschenrechte, einschließlich der Rechte der Amazon-Beschäftigten, gestimmt haben", sagte Christy Hoffman, Generalsekretärin der Gewerkschaft UNI Global . "Diese Rechenschaftspflicht ist ohne Tarifverhandlungen und Gewerkschaften nicht möglich. Deshalb ist es so wichtig, dass alle Stakeholder fordern, dass die Führungskräfte von Unternehmen wie Amazon die Vereinigungsfreiheit respektieren." 

Letztes Jahr veröffentlichte UNI gemeinsam mit dem Global Unions' Committee on Workers' Capital (CWC) den Bericht Shared Prosperity, in dem dargelegt wird, warum und wie Investoren in Fällen reagieren sollten, in denen Unternehmen das Recht der Arbeitnehmer auf Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft und Tarifverhandlungen verletzen. 

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