UNI fordert globale Solidarität mit Supermarktbeschäftigten in den Niederlanden

04.02.21

UNI fordert globale Solidarität mit Supermarktbeschäftigten in den Niederlanden

UNI Global Union ruft ihre Mitgliedsorganisationen weltweit dazu auf, die niederländische Mitgliedsorganisation FNV zu unterstützen, die für eine fünfprozentige Lohnerhöhung für 300.000 Supermarktbeschäftigte kämpft.

Um ihre Forderung von fünf Prozent mehr Lohn aufzugreifen, möchten wir Gewerkschaftsführer*innen und Arbeitnehmer*innen bitten, Selfies mit erhobener Hand, so als würden sie ein High Five geben, von sich zu machen. Bitte postet diese Fotos dann in den sozialen Medien mit dem Hashtag #waardeeronswerk der FNV-Kampagne, was „schätzt unsere Arbeit“ bedeutet.

Ein neuer Branchentarifvertrag zwischen der FNV und dem Supermarkt-Arbeitgeberverband hätte im April letzten Jahres beginnen sollen, aber die Verhandlungen kamen zum Stillstand, nachdem die Arbeitgeber sich geweigert hatten, die Löhne und Gehälter für 2020 anzuheben und versucht hatten, den Sonntagsbonus um die Hälfte zu kürzen. Mit einer Inflation von 1,3 Prozent und einem Anstieg der Sozialversicherungsprämien heißt das, dass die Arbeitnehmer draufzahlen.

Die FNV fordert einen rückwirkenden Tarifvertrag für 2020, während die Arbeitgeber versuchen, 2020 zu umgehen und stattdessen eine Lohnerhöhung für 2021 und 2022 auszuhandeln. Es scheint, dass die Arbeitgeber die Verzögerungen bei den Verhandlungen über die Löhne für 2020 wegen Covid-19 ausnutzen und die außerordentliche Leistung der Arbeitnehmer während der Pandemie einfach ignorieren.

Die Gewerkschaft hat eine Reihe von Aktionen und Arbeitsniederlegungen durchgeführt und im Rahmen einer an die Arbeitgeber gerichteten Petition 10.000 Unterschriften von Arbeitnehmern gesammelt, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Werden ihre Forderungen nicht erfüllt, so plant die FNV, am 10. Februar Streikmaßnahmen zu ergreifen.

„Supermärkte fahren seit Jahren Riesengewinne ein. Jetzt ist es an der Zeit, dass ihre hart arbeitenden Mitarbeiter etwas davon abgekommen“, so Fatma Bugdayci-Karatas, Gewerkschaftsfunktionärin bei FNV Handel. „Supermärkte sollten ihre Mitarbeiter schätzen, ihnen eine wohlverdiente Lohnerhöhung von fünf Prozent zugestehen und den Sonntagszuschlag beibehalten wie er ist.“

Der Supermarkt-Arbeitgeberverband bleibt unnachgiebig und ließ in der letzten Verhandlungsrunde verlauten, dass er sich nicht vor Herausforderungen scheue. Mathias Bolton, Leiter von UNI Handel:

„Eine Herausforderung für einen von uns ist eine Herausforderung für uns alle. Wir erklären uns voll und ganz solidarisch mit der FNV und den Arbeitnehmern in ihrem gerechten Kampf. Unverzichtbare Arbeitnehmer verdienen unverzichtbare Rechte, einschließlich eines würdigen Lohns.“

Dazu UNI-Generalsekretärin Christy Hoffman:

„Eine Lohnerhöhung für Supermarktbeschäftigte in den Niederlanden war längst überfällig. Es ist beschämend, dass die Arbeitgeber immer noch entschlossen sind, den Arbeitnehmern ihren gerechten Anteil am Gewinn zu verweigern, da diese ihr Leben aufs Spiel setzen, um die Öffentlichkeit während der Pandemie mit Lebensmitteln und unverzichtbarem Grundbedarf zu versorgen. Das riecht doch einfach nur nach purer Gier!“

Der globale Lenkungsausschuss von UNI Handel hat einen Solidaritätsbrief zur Unterstützung der FNV in mehreren Sprachen herausgegeben. Bitte sendet eure Solidaritäts-Selfies an: commerce@uniglobalunion.org