Eschäftigte von Alters- und Pflegeheimen fordern einen „Schutzschild gegen COVID-19“

01.10.20

Eschäftigte von Alters- und Pflegeheimen fordern einen „Schutzschild gegen COVID-19“

Unter Hinweis auf die fortwährend prekären Arbeitsbedingungen, den Personalmangel und die niedrigen Löhne, die die Beschäftigten in Alters- und Pflegeheimen weltweit erdulden müssen, vereinen Gewerkschaften aus der ganzen Welt am 1. Oktober ihre Kräfte, um ein #SchutzschildgegenCOVID19 zu fordern, das den Pflegesektor verbessern und die älteren Menschen schützen soll.

 „Heute erheben Beschäftigte von Alters- und Pflegeheimen und ihre Gewerkschaften aus allen Teilen der Welt ihre Stimme, um Würde am Arbeitsplatz sowie die Instrumente und Ressourcen für den Aufbau eines #SchutzschildsGegenCOVID19 zu fordern“, so Christy Hoffman, Generalsekretärin von UNI Global Union. „Wir haben selbst miterlebt, wie das Coronavirus durch Alters- und Pflegeheime fegt, Bewohner mit beispielloser Sterberate tötet und auch Pflegekräfte infiziert. Es ist herzzerreißend und frustrierend, aber wir wissen, dass wir sie besser schützen können, vorausgesetzt das Pflegepersonal hat die richtigen Instrumente und die entsprechende Unterstützung. Regierungen und Arbeitgeber auf der ganzen Welt haben jetzt die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege zu verbessern, indem sie mit Pflegegewerkschaften zusammenarbeiten und dem Sektor ein neues Maß an Menschlichkeit und Würde verleihen.“ 

Die Liste der Missstände und Strukturmängel im Langzeitpflegesektor ist lang und beeindruckend und in der Zeit von COVID-19 wurden die Probleme durch den tragischen menschlichen Tribut, der durch die verheerendste Gesundheitskrise seit einem Jahrhundert verursacht wurde, noch verstärkt. Da sich die Pandemie weiterhin gravierend auf die Gesundheit der Bevölkerung und die Weltwirtschaft auswirkt, fordern die Pflegekräfte verbesserte Arbeitsbedingungen für Alters- und Pflegeheimbeschäftigte mit angemessener Bezahlung, besserer Personalausstattung, sicheren Arbeitsplätzen und gewerkschaftlicher Vertretung. 

#SchutzschildGegenCOVID19 erfordert gute Arbeitsbedingungen

Die Personalausstattung ist in vielen Ländern nicht hoch genug, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, insbesondere während einer Pandemie, in der mehr Aufmerksamkeit und individuelle Zuwendung erforderlich sind. Aber wie wir während der COVID19-Pandemie erlebt haben, können gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer einen Unterschied machen. Die jüngste Studie zu diesem Thema, die in New York durchgeführt wurde, zeigt, dass gewerkschaftlich organisierte Pflegezentren im Vergleich zu Einrichtungen ohne Gewerkschaften für die Pflegebeschäftigten eine um erstaunliche 30 Prozent niedrigere Sterblichkeitsrate aufwiesen. Langzeitpflegezentren mit gewerkschaftlich organisiertem Personal haben tendenziell besser ausgebildetes Personal mit höheren Löhnen. Die Gewerkschaften fordern auch mehr Zugang zu Schutzausrüstung und strengere Protokolle zur Infektionsprävention. Und wir wissen seit geraumer Zeit, dass eine höhere Personalausstattung zu einer besseren Qualität der Pflege für die Bewohner und zu einem positiveren Arbeitsumfeld führt, das  Burnout reduziert, die Belegschaft stabilisiert und langfristig Geld spart.   

Investition in Pflege ist notwendig

„Es sind mehr staatliche Investitionen erforderlich, um die notwendigen Verbesserungen im Pflegebereich zu erreichen. Leider sahen wir im Zuge eines der größten Rettungspakete in der EU und den USA keine direkten finanziellen Mittel für die Pflege. Das ist ein Grund, aus dem die Gewerkschaften gerade jetzt und während der COVID-19-Krise eine Schlüsselrolle bei der Anhebung der Standards in der Pflege spielen, und einige machen bereits Fortschritte. Um besser auf die nun scheinbar unvermeidliche zweite Welle vorbereitet zu sein, müssen wir das Leben in den Mittelpunkt der Pflegearbeit stellen, die Pflegekräfte schützen und neue Standards im gesamten Sektor setzen“, so Hoffman.   

 

 

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