Die stellvertretende Generalsekretärin von UNI Global Union, Alke Boessiger, forderte die koreanische Regierung auf, die Investitionen des Nationalen Pensionsfonds Koreas in das deutsche Gesundheitsunternehmen Fresenius und den amerikanischen Technologiekonzern Oracle wegen ihrer wiederholten Missachtung von Arbeitnehmerrechten genau zu prüfen.
“Wir haben gerade von den Vertretern zweier Gewerkschaften gehört, vor welchen Herausforderungen die ArbeitnehmerInnen in Korea stehen, wenn sie ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen wahrnehmen wollen”, sagte Boessiger am Freitag auf einer Pressekonferenz in der koreanischen Nationalversammlung und unterstützte damit die Korean Democratic Pharmaceutical Union (KDPU). “Nur Unternehmen, die die nationalen und internationalen Arbeitsrechte einhalten, sollten staatliche Investitionen erhalten. Die koreanische Regierung sollte ihren Einfluss geltend machen und Veränderungen in den Unternehmen einfordern.”
Bei Fresenius Medical Care, die zu dem in Deutschland ansässigen multinationalen Unternehmen Fresenius gehört, haben die biserigen 20 Verhandlungsrunden noch immer zu keinem Ergebnis geführt, weil das Unternehmen sich weigert, auch nur den grundlegendsten Forderungen der Gewerkschaft zuzustimmen, wie etwa die bezahlte Freistellung der Gewerkschaftsführung gemäß der Empfehlung des koreanischen Rechts.
“Die Probleme in Korea sowie die Hindernisse, denen sich die Arbeitnehmer in anderen Ländern gegenübersehen, zeigen ein systemisches und globales Problem bei Fresenius. FMC Korea und ihre deutsche Muttergesellschaft Fresenius sollten unverzüglich sinnvolle Verhandlungen mit den Gewerkschaften in Korea aufnehmen, um diese anhaltende Verweigerung von Arbeitnehmerrechten zu beheben”, sagte Boessiger.
Oracle wurde von der Gewerkschaft wegen der Verletzung des koreanischen Arbeitsrechts aufgefordert, weil es seinen Mitarbeitern keine korrekten Arbeitsverträge gegeben hat. Das Unternehmen verweigert den Beschäftigten ausserdem auch ihre hart verdienten Überstundenzuschläge und finanziellen Ausgleich für Jahresurlaub, der nicht genommen warden konnte.
Der Gesundheitskonzern Fresenius mit Sitz in Bad Homburg beschäftigt weltweit mehr als 290.000 Mitarbeiter und verzeichnet einen Jahresumsatz von über 30 Milliarden Euro. In Korea betreibt das Unternehmen Fresenius Kabi Korea, das hauptsächlich Nährstoffe verkauft, und Fresenius Medical Care, das Nierendialysegeräte, Dialyseflüssigkeiten und Dienstleistungen vermarktet.
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