Höchste Zeit für die Ratifizierung des ILO-Übereinkommens Nr. 190 zur Beendigung von Gewalt und Belästigung

06.03.20

Höchste Zeit für die Ratifizierung des ILO-Übereinkommens Nr. 190 zur Beendigung von Gewalt und Belästigung

An diesem Internationalen Tag der Frau am 8. März ruft UNI Global Union ihre Mitgliedsorganisationen in aller Welt auf, ihre nationalen Regierungen dazu aufzufordern, das ILO-Übereinkommen Nr. 190 über Gewalt und Belästigung (Nr. 190) zu ratifizieren 

Dieses bahnbrechende neue Übereinkommen, das im Juni 2019 von der Internationalen Arbeitsorganisation verabschiedet wurde, ist der allererste globale Standard, der darauf abzielt, Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt zu beseitigen.  

Damit die Konvention in Kraft treten kann, muss sie jedoch bis Juni 2020 von mindestens zwei Ländern ratifiziert werden. Bislang hat nur Uruguay das Übereinkommen Nr. 190 ratifiziert. Argentinien, Finnland und Spanien haben ebenfalls zugesagt Konvention 190 zu ratifizieren.

Dazu die UNI-Generalsekretärin Christy Hoffman:  

„Das ILO-Übereinkommen Nr. 190 kann Leben verändern, und wir alle müssen dazu beitragen, dass es Wirklichkeit werden kann. Wir fordern die Gewerkschaften auf, den Druck auf ihre Regierungen zu erhöhen. Es gibt einfach keine Entschuldigung dafür, dieses Übereinkommen nicht zu ratifizieren. Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz oder anderswo sind inakzeptabel, und die Länder müssen sich dafür einsetzen, dass dieses Übereinkommen umgesetzt wird.“ 

Das bahnbrechende Übereinkommen bezieht sich auf alle Beschäftigten in allen Sektoren und hat einen starken geschlechtsspezifischen Schwerpunkt, da es anerkennt, dass Frauen unverhältnismäßig stark von Gewalt und Belästigung betroffen sind.  

Das Übereinkommen Nr. 190 bezieht sich nicht nur auf den Arbeitsplatz, sondern auf die Arbeitswelt und schließt Gewalt und Belästigung durch Dritte von Seiten der Kunden oder Dienstleister ein.  

Im Rahmen ihrer Aktionen zum 8. März startet die UNI, die Millionen von Beschäftigte im Handel vertritt, eine Kampagne zum Schutz der Beschäftigten im Einzelhandel unter dem Motto „Kein Platz für Gewalt und Belästigung im Handel“. 

Die Kampagne fordert die Gewerkschaften dazu auf, auf die Ratifizierung des Übereinkommens Nr. 190 zu drängen und ihre eigenen Kampagnen zur Bekämpfung von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz zu starten, falls sie dies noch nicht getan haben.  

UNI bezieht bereits Aspekte des Übereinkommens in ihre globalen Abkommen mit multinationalen Unternehmen wie dem Telekommunikationsriesen Orange ein. Die globale Gewerkschaft ermutigt die Gewerkschaften auch dazu, das Übereinkommen Nr. 190 als Instrument zur Unterstützung der Aushandlung einer starken Politik gegen geschlechtsspezifische Gewalt in ihren eigenen Tarifverträgen zu nutzen.   

Die UNI wählt außerdem den 8. März für die Lancierung einer neuen Handy-App, um die Mitgliedsorganisationen über Nachrichten, Kampagnen, Dokumente und Informationen im Hinblick auf Chancengleichheit auf dem Laufenden zu halten. Sie steht für den kostenlosen Download bereit und ist für iOS und Android verfügbar.  

 

 

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