UNI´s Botschaft zum 1. Mai: Wir müssen diesen Moment nutzen, um eine bessere Welt zu fordern!

30.04.20

UNI´s Botschaft zum 1. Mai: Wir müssen diesen Moment nutzen, um eine bessere Welt zu fordern!

„Am Tag der Arbeit feiern wir unsere Kämpfe und Siege, und wir verpflichten uns erneut dazu, für eine bessere Welt zu kämpfen“, so UNI Global Union-Generalsekretärin Christy Hoffman.

Am 1. Mai 2020 wird es keine großen Aufmärsche, Protestveranstaltungen oder Kundgebungen geben, aber das bedeutet nicht, dass COVID-19 die Gewerkschaften zum Schweigen gebracht hat, ganz im Gegenteil. Gewerkschaften auf der ganzen Welt werden sich am 1. Mai online verbinden, und in den letzten Monaten haben sie gezeigt, dass sie wichtiger denn je sind.

Überall auf der Welt haben die Gewerkschaften rund um die Uhr für die Gewährleistung der  Sicherheit der Arbeitnehmer und ihres Einkommens während der Pandemie gekämpft.

„In vielen Fällen war die gewerkschaftliche Vertretung der ausschlaggebende Faktor dafür, ob die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über sichere Bedingungen verfügen, Zugang zu mehr Lohn in einer Zeit ohne Arbeit haben und ihren Arbeitsplatz nicht verlieren“, sagte Hoffman. „Es ist für alle offensichtlich, dass Tarifverhandlungen und Gewerkschaften gut für die Arbeitnehmer und gut für die Gesellschaft sind. Gewerkschaften müssen in der Zeit des Wiederaufschwungs nach Covid-19 ein integraler Bestandteil sein.“   

Leider haben die jahrzehntelangen Angriffe auf die Gewerkschaften aber auch dazu geführt, dass viel zu wenige in den Genuss der Vorteile einer gewerkschaftlichen Vertretung kommen.

Die Krise hat aber auch die Gefahr offenbart, die einer Gesellschaft als Ganzes aus einer ungleichen Wirtschaft entsteht, einer Wirtschaft die dazu führt, dass viel zu viele Menschen in prekären Verhältnissen leben, ohne Ersparnisse und ohne Sicherheitsnetz oder Sozialschutz. Menschen können nicht zu Hause bleiben und sich selbst isolieren, wenn sie keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung während ihrer Abwesenheit vom Arbeitsplatz oder in einigen Fällen sogar auf Gesundheitsversorgung haben. In der informellen Wirtschaft und in zu vielen Teilen der formalisierten Wirtschaft haben Menschen, die nicht arbeiten, auch nichts zu essen.   

All das sind Probleme, die im Zuge der wirtschaftlichen Erholung angegangen werden müssen.   

„Die Chancen für einen transformativen Wandel bieten sich nicht allzu oft“, meinte Hoffman. „Lasst uns diesen Moment nutzen, um ein weltweites Umdenken zu fordern. Die Welt wird Billionen ausgeben, um aus dieser Wirtschaftskrise herauszukommen. Wie wir dieses Geld ausgeben und welche Regelungen wir in der Zeit nach COVID treffen, wird darüber entscheiden, ob wir die Ungleichheit umkehren oder verschlimmern. Wir haben die Wahl.“

Eines der wesentlichen Ziele der Erholung wird sein, qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen, und die multinationalen Unternehmen müssen ihren Teil dazu beitragen, die wirtschaftliche Zukunft ihrer gesamten Belegschaft, auch in der Lieferkette, zu sichern.

Darüber hinaus sind hier drei wichtige Schritte aufgeführt, die uns in eine gerechtere Zukunft führen und zum Aufbau einer besseren Welt beitragen würden:

  • Grundsicherung schaffen. Jeder, einschließlich der Beschäftigten in der informellen Wirtschaft, muss Sozialschutz haben, einschließlich Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Gesundheitsfürsorge und existenzsichernder Löhne. Und wir müssen wieder in öffentliche Dienste, einschließlich Gesundheitsversorgung, investieren.
  • Tarifverhandlungen fördern. Die Welt braucht aktive Regierungspolitik, auch bei Ausgaben und Beschaffung, um Tarifverhandlungen branchenübergreifend zu unterstützen, ebenso wie Rechenschaftspflicht der Arbeitgeber von Anfang bis Ende, auch entlang der Lieferkette.
  • Der Gier an der Spitze Einhalt gebieten. Zunächst einmal bedeutet dies, dass wir die Gehälter und Boni von CEOs, Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttungen bei Unternehmen, die Rettungsmaßnahmen beantragen, begrenzen. Wir brauchen ein gerechtes Steuersystem, um sicherzustellen, dass die Ultrareichen und Unternehmen ihren gerechten Anteil zahlen. Und wir müssen die digitalen Monopole eindämmen.

Während wir uns von dieser schrecklichen Krise erholen, haben wir die Chance, eine integrative, grüne Wirtschaft aufzubauen. Und das können wir nur in Solidarität tun. Schönen Tag der Arbeit!“

 

 

 

 

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