Weltweit fordern Mitgliedsorganisationen der UNI Global Union, dass Beschäftigten im Einzelhandel bei den Impfungen gegen das Coronavirus Vorrang eingeräumt wird, da sie auch weiterhin an vorderster Front stehen, indem sie die Öffentlichkeit mit Lebensmitteln und unverzichtbaren Artikeln des täglichen Bedarfs versorgen.
Ausbrüche in Geschäften waren bisher endemisch, und eine Studie über Beschäftigte im Einzelhandel ergab, dass sie mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit positiv auf das Virus getestet werden, als die allgemeine Bevölkerung.
Schlimmer noch bestätigen die am 25. Januar im Vereinigten Königreich veröffentlichten Zahlen des Britischen Amts für Statistik, dass systemrelevante Arbeitnehmer eine erhöhte Wahrscheinlichkeit haben, an Covid-19 zu sterben. Als Reaktion darauf hat die USDAW ihre Forderung der dringenden Impfung von systemrelevanten Beschäftigten wie Beschäftigten im Einzelhandel bekräftigt.
„Dies ist für unsere Mitglieder in der systemrelevanten Branche der Lebensmittelversorgung sowie auch jener in Verarbeitungsbetrieben, im Vertrieb, im systemrelevanten Einzelhandel und in der Lebensmittelauslieferung beunruhigend. Deshalb arbeiten wir mit Arbeitgebern zusammen, um Risikobewertungen zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden“, so USDAW-Generalsekretär Paddy Lillis. „Die Regierung muss in der zweiten Phase der Impfkampagne entsprechend den Risiken, denen sie ausgesetzt sind, besonders vulnerablen Beschäftigtengruppen unbedingt Priorität einräumen. Sie haben während der gesamten Pandemie daran gearbeitet, das Land mit dem Notwendigen zu versorgen, und diese unverzichtbaren Arbeitnehmer müssen geschätzt, respektiert und geschützt werden.“
In ähnlicher Weise forderte die UFCW, die 1,3 Millionen Beschäftigte im Bereich Lebensmittel und Einzelhandel in den Vereinigten Staaten vertritt, im vergangenen Monat die CDC (Centers for Disease Control and Prevention) auf, systemrelevanten Arbeitnehmern in den Bereichen Lebensmittel, fleischverarbeitende Betriebe und Lebensmittelverarbeitung, bei denen es sich überwiegend um farbige Menschen handelt, im Hinblick auf einen frühzeitigen Zugang zu COVID-19-Impfstoffen Vorrang einzuräumen.
Marc Perrone, internationaler Präsident der UFCW, sagte:
„Als größte Gewerkschaft für die systemrelevanten Arbeitnehmer im Bereich der Lebensmittel und der Fleisch und Lebensmittel verarbeitenden Betriebe in Amerika ruft die UFCW die CDC dazu auf, diesen tüchtigen Männern und Frauen unmittelbar nach den Beschäftigten im Gesundheitswesen Vorrang für einen frühzeitigen Zugang zum COVID-19-Impfstoff einzuräumen. Der Schutz der Lebensmittelbeschäftigten unseres Landes ist zwingend notwendig, um unsere Gemeinschaften zu schützen und künftige Coronaausbrüche an diesen stark exponierten Arbeitsplätzen zu stoppen. CDC-Direktor Redfield muss die entscheidende Aufgabe, die diese systemrelevanten Arbeitnehmer erfüllen, anerkennen, indem er dafür sorgt, dass sie zu den Ersten gehören, die Zugang zum COVID-19-Impfstoff erhalten.“
In Australien schrieb Gerard Dwyer, Landessekretär der Shop Distributive and Allied Employees Association (SDA), vor Weihnachten an Gesundheitsminister Greg Hunt mit der Forderung, dass Beschäftigte in den Bereichen Einzelhandel, Fast-Food und Logistik prioritären Zugang zu Impfungen gegen das Coronavirus erhalten müssen. „Angesichts der entscheidenden Dienstleistungen, die sie erbringen, müssen diese Arbeitnehmer beim Zugang zu Impfstoffen Vorrang haben, sobald sie verfügbar sind“, schrieb Dwyer.
Die UFCW Kanada, die Lebensmittel-, Gesundheits- und Sicherheitskräfte vertritt, hat eine Petition gestartet, die fordert, dass an vorderster Front arbeitende Arbeitnehmer, beim Impfstart mit dem kanadischen Impfstoff prioritär behandelt werden, und dass die an vorderster Front arbeitenden Mitglieder Lohn- und Gehaltserhöhungen bekommen, um den entscheidend wichtigen Beitrag, den UFCW-Mitglieder zu den täglichen Bedürfnissen der Kanadier leisten, besser zu würdigen.
Dazu die UNI-Generalsekretärin Christy Hoffman:
„Die Botschaft ist klar: Systemrelevante Arbeitnehmer im Einzelhandel befinden sich in ständiger Gefahr und müssen bei der Impfung gegen Covid-19 Vorrang haben. Die Rolle, die sie in unserem Leben spielen, kann nicht übersehen werden und die Gesellschaft kann nicht ohne sie überleben. Je früher sie Zugang zum Impfstoff haben, desto besser.“