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CORONA-KRISE: WELTWEIT MINDESTENS 17.000 TODESOPFER IM GESUNDHEITSWESEN

05.03.21

CORONA-KRISE: WELTWEIT MINDESTENS 17.000 TODESOPFER IM GESUNDHEITSWESEN

Eine neue Untersuchung von Amnesty International, den internationalen Gewerkschaftsverbänden Public Services International (PSI) und UNI Global Union zeigt, dass im vergangenen Jahr mindestens 17.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen an Covid-19 gestorben sind. Die Organisationen fordern ein rasches Handeln, um die Impfung für Millionen der weltweit an vorderster Front stehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu beschleunigen.

Vor dem Hintergrund einer sich weltweit verschärfenden Ungleichheit beim Zugang zu Impfstoffen ruft Amnesty International die Regierungen zu raschem Handeln auf. Mehr als die Hälfte der global verfügbaren Impfdosen gegen Covid-19 wurden bisher in nur zehn wohlhabenden Ländern verabreicht. Diese machen weniger als zehn Prozent der Weltbevölkerung aus. In mehr als 100 Ländern hingegen wurde bis Anfang Februar 2021 noch keine einzige Person geimpft, und viele ärmere Länder werden ihre ersten Impfstofflieferungen erst in den kommenden Wochen und Monaten erhalten. Gerade auch Beschäftigte im Gesundheitswesen müssen dabei priorisiert werden.

“Es ist nicht nur tragisch, sondern auch ungerecht, dass alle 30 Minuten eine im Gesundheitswesen arbeitende Person an Covid-19 stirbt. Auf der ganzen Welt haben Beschäftigte im Gesundheitswesen ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um Menschen vor Covid-19 zu schützen, doch viel zu viele blieben selbst ungeschützt und haben dafür mit dem Leben bezahlt”, so Steve Cockburn, Leiter des Bereichs für wirtschaftliche und soziale Menschenrechte bei Amnesty International. 

 “Regierungen müssen dafür Sorge tragen, dass alle im Gesundheitswesen Beschäftigten vor Covid-19 geschützt sind, und zwar überall. Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um die enormen globalen Ungleichheiten beim Zugang zu Impfstoffen zu beseitigen, damit der Gesundheitshelfer einer Gemeinde in Peru genauso geschützt ist wie die Ärztin in Großbritannien.” 
 
Amnesty International, PSI und UNI Global Union fordern die Regierungen auf, alle hochexponierten Beschäftigten im Gesundheitswesen in ihren nationalen Verteilungsplänen zu priorisieren. Dazu zählen laut den Organisationen auch jene, die in der Pandemie oft übersehen werden, wie Reinigungskräfte, medizinisches Personal in den Gemeinden sowie Sozialarbeiter_innen.
 
Im Rahmen der Impfstoffkampagne “The People’s Vaccine” fordern Amnesty International, Public Services International (PSI) und UNI Global Union die Regierungen außerdem dazu auf, dringende Maßnahmen zur Aufstockung der weltweiten Impfstoffvorräte gegen Covid-19 einzuleiten, indem sie in die Herstellungskapazitäten investieren und sicherstellen, dass Impfstoffhersteller ihre Technologien und ihr Wissen teilen, damit alle eine Chance haben, geimpft zu werden. Eine wichtige Möglichkeit, den Impfprozess zu beschleunigen und weitere unnötige Todesfälle bei hochgefährdetem Gesundheitspersonal zu vermeiden, besteht im Verzicht der Welthandelsorganisation WTO auf Patente, unterstützt durch Zuschüsse für ärmere Länder.
 
 

 

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