Ein bemerkenswerter Sieg für Amazon-Beschäftigte in Luxemburg
18.03.24
Die größte luxemburgische Gewerkschaft OGBL hat bei den Sozialwahlen bei Amazon in der vergangenen Woche einen Durchbruch erzielt und ihre ersten fünf Sitze in der Personaldelegation gewonnen.
Bei den Sozialwahlen, die letzte Woche stattfanden, konnte der Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg (OGBL), Luxemburgs größte Gewerkschaft und UNI-Mitglied, 22,72 Prozent der Stimmen der Beschäftigten von Amazon Luxemburg auf sich vereinen. Bei den alle 5 Jahre stattfindenden Sozialwahlen wählen die Arbeitnehmer die Mitglieder der Personalvertretung in ihrem Unternehmen. Dies war das erste Mal, dass die OGBL in diesem Unternehmen Kandidaten aufgestellt hat.
Die OGBL verfügt nun über fünf Sitze in der 22-köpfigen Personaldelegation. Wie die stellvertretende OGBL-Zentralsekretärin Isabel Scott am vergangenen Donnerstag gegenüber der Luxembourg Times erklärte, "war es ein Vertrauensvorschuss für die Kandidaten, die bei uns kandidierten". Vor den Wahlen hatte Scott einige Zeit damit verbracht, eine Beziehung zu den Amazon-Mitarbeitern aufzubauen, von denen einige bereits Mitglieder der OGBL waren. Mit rund 4.500 Mitarbeitern ist Amazon der zweitgrößte private Arbeitgeber in Luxemburg. Im vergangenen Jahr kündigte Amazon mit über 18.000 Stellenstreichungen die größten Entlassungen in seiner Geschichte an, von denen auch Mitarbeiter in Luxemburg betroffen waren.
Die Gewerkschaft LCGB, die ebenfalls zum ersten Mal bei Amazon kandidierte, erreichte 4,54 Prozent und erhielt einen Delegierten.
In den vergangenen Jahren beteiligte sich die OGBL an der globalen Kampagne "Make Amazon Pay", die von der Gewerkschaft UNI Global ins Leben gerufen wurde, und organisierte Proteste am Schwarzen Freitag vor dem Hauptsitz des Unternehmens in Luxemburg.
UNI Europa Regionalsekretär Oliver Roethig sagte: "Wir gratulieren der OGBL zu ihrem bemerkenswerten Sieg bei Amazon Luxemburg. Dieser Erfolg unterstreicht die Bedeutung der Solidarität der Arbeitnehmer und kollektiver Maßnahmen zur Durchsetzung fairer Arbeitspraktiken. Gewerkschaften bewirken etwas, und UNI Europa ist solidarisch mit der OGBL und allen Beschäftigten, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und Rechte einsetzen."
