Google-Mitarbeiter in Polen gründen angesichts von Entlassungen die erste Gewerkschaft überhaupt

Die Google-Beschäftigten in Polen haben zum ersten Mal eine Gewerkschaft gegründet, was eine wichtige Entwicklung für die Arbeitsrechte innerhalb der europäischen Niederlassungen des Tech-Giganten darstellt. Die Gewerkschaft, die der "OPZZ Konfederacja Pracy" angeschlossen ist, soll als Plattform für die Stimmen der Beschäftigten dienen, insbesondere im Hinblick auf Änderungen, die ihre Arbeitsbedingungen betreffen.

"Ich glaube, dass wir durch eine gewerkschaftliche Organisierung und Zusammenarbeit bessere Chancen haben, unseren Arbeitsplatz zu verbessern und mehr Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen, die unsere Arbeitsbedingungen betreffen", sagte Paweł Stradomski, der Vorsitzende der Gewerkschaft.

Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die Entlassungen bei der Google-Muttergesellschaft Alphabet Inc. zu Beginn dieses Jahres, die laut internen Quellen einen "Wendepunkt" für die Mitarbeiter darstellten.

In ihren ersten Schritten hat die Gewerkschaft erfolgreich wichtige interne Regelungen ausgehandelt und ihre Maßnahmen an die kürzlich eingeführten Anforderungen des polnischen Arbeitsrechts angepasst. Jetzt konzentriert sich die Gewerkschaft auf die Anwerbung von Mitarbeitern, um ihre Mitgliederzahl zu erhöhen und die wichtigsten Anliegen der Belegschaft zu sammeln.

"Obwohl Tarifverhandlungen nicht unser unmittelbares Ziel sind, wollen wir unsere Mitgliederzahl durch eine breitere Öffentlichkeitsarbeit erhöhen. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, die Anliegen unserer Mitglieder zu sammeln und zu priorisieren, um besser mit der Geschäftsleitung in Kontakt treten zu können", erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft.

Die Gründung einer Gewerkschaft in Polen verleiht den Forderungen der Google-Beschäftigten nach mehr Transparenz und einem Sitz am Verhandlungstisch noch mehr Nachdruck. Der Tech-Gigant war bereits in der Vergangenheit sowohl in den USA als auch im Ausland mit Herausforderungen und Untersuchungen zu seinen Arbeitspraktiken konfrontiert.