Gemeinsam mit Arbeitnehmern aus ganz Europa die gegen eine Lebenshaltungskostenkrise protestieren, die ihre Löhne auffrisst, streikten heute auch die Amazon-Beschäftigten bei HAM2 in Winsen bei Hamburg für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen.Nach Angaben ihrer Gewerkschaft ver.di, einer UNI-Mitgliedsorganisation, arbeiten in Winsen rund 1.700 Menschen, von denen ein Drittel befristete Verträge hat.

"Wir streiken, weil Amazon eine viel zu niedrige Lohnanpassung vorgenommen hat", sagte ein ver.di-Vertreter gegenüber der deutschen Presse."Amazon zahlt jetzt drei Prozent mehr, ohne mit der Gewerkschaft zu verhandeln. Das ist uns nicht genug.Vor dem Hintergrund der hohen Inflation ist das nicht genug."

In Deutschland - dem zweitgrößten Markt von Amazon nach den USA - streiken die Beschäftigten seit Jahren für einen Tarifvertrag, bessere Löhne und bessere Bedingungen. Bei einem Streik in Bad Hersfeld in diesem Sommer sagte Mechthild Middeke, Sekretärin der Gewerkschaft ver.di,sagte, die Lebenshaltungskostensind für viele Beschäftigte eine große Belastung. "Wenn Amazon die Prime-Mitgliedschaft um 28 Prozent verteuert und dies mit steigenden Kosten begründet, dann haben auch wir diese steigenden Kosten und wollen einen Ausgleich dafür", sagte sie.

Amazon hat sich den Forderungen von ver.di nach Unterzeichnung eines Tarifvertrags widersetzt.

Überall auf der Welt kritisieren Amazon-Arbeiter und zivilgesellschaftliche Organisationen den Tech-Giganten für seine brutalen Arbeitsbedingungen und den Einsatz von Taktiken zur Zerschlagung von Gewerkschaften.

"Die deutschen Amazon-Beschäftigten streiken erneut, weil sich das Unternehmen weigert, seinen Erfolg mit den Menschen zu teilen, die ihn so erfolgreich gemacht haben", sagte Mathias Bolton, Leiter des Sektors Handel der Gewerkschaft UNI Global . "Es ist an der Zeit, dass Amazon einen Tarifvertrag unterschreibt, der die angemessene Entlohnung und die sicheren Bedingungen beinhaltet, die die Beschäftigten verdienen. Bis dahin wird die globale Gewerkschaftsbewegung weiterhin an der Seite von ver.di und den Amazon-Beschäftigten auf der ganzen Welt stehen, um Amazon zur Kasse zu bitten."

 

 

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