Globale Sportindustrie ist milliardenschwer: Spieler und Athleten erhalten nicht ihren gerechten Anteil

Am Vorabend der Olympischen Spiele in Peking, einem der größten unbezahlten Sportereignisse der Welt, zeigt ein neuer Bericht, der heute von der World Players Association veröffentlicht wurde, dass Athleten und Spielern nach wie vor ein fairer Anteil an dem von ihnen erwirtschafteten Reichtum vorenthalten wird und sie von den Entscheidungsprozessen ausgeschlossen sind.

Der Bericht von The World Player, The Economics of International Sport Governing Bodies, analysiert die aktuellsten Finanzdaten der großen Sportverbände und vergleicht sie mit den Einkünften der Sportler.

Der Bericht zeigt, dass trotz der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen von COVID-19 die milliardenschwere globale Sportindustrie widerstandsfähig bleibt. Die von den Spielern während der Pandemie erbrachten Opfer, einschließlich der Einhaltung strenger Protokolle und erhöhter Spielanforderungen, ermöglichten es den großen Sportorganisationen der Welt, Einnahmen zu erzielen, die sie zu den führenden Unternehmen der Welt machen, während sie gleichzeitig Hunderte von Millionen Dollar in Reserve halten. So konnte das Internationale Olympische Komitee (IOC) trotz der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio im Jahr 2020 immer noch Einnahmen in Höhe von 621 Millionen US-Dollar erzielen.

Gleichzeitig zeigen Untersuchungen der World Players-Mitgliedsorganisationen, darunter FIFPRO(hier und hier) und EU Athletes, dass die Spieler am stärksten von der Krise betroffen sind, da in vielen Fällen Verträge gekündigt und wichtige Leistungen wie die Unterstützung für die Entwicklung und das Wohlergehen der Spieler zu einem Zeitpunkt gekürzt wurden, an dem diese am dringendsten benötigt wurden.

Die Tatsache, dass die kommerziellen Interessen der großen Sportorganisationen Vorrang vor den Spielern haben, wird besonders deutlich, wenn es um sportliche Großveranstaltungen geht. Die Spieler haben kein Mitspracherecht, wenn es darum geht, wo und zu welchen Bedingungen diese Turniere ausgetragen werden.

Was die Olympischen Spiele anbelangt, so hat das IOC mit den Spielen in Rio und PyeongChang rund 5,65 Milliarden US-Dollar eingenommen, schränkt aber die Verdienstmöglichkeiten der Athleten durch die "Regel 40" und verschiedene andere Maßnahmen aktiv ein.

Matthew Graham, Direktor für Recht und Spielerbeziehungen der World Players Association, sagte dazu:

"Die Olympischen Spiele sind der wirtschaftliche Motor des IOC und werden von einer weltweiten, unbezahlten Belegschaft getragen, wobei die fast 3.000 Athleten, die an den Wettkämpfen teilnehmen, nicht direkt an den Einnahmen beteiligt werden, die sie erzielen. Die meisten dieser Athleten kämpfen, um über die Runden zu kommen, und bringen unglaubliche Opfer für ihren Sport und ihr Land, erhalten aber nur unglaublich wenig Unterstützung."

Der Bericht hebt auch hervor, dass selbst dort, wo ein Teil der Preisgelder mit den Spielern geteilt wird, wie z. B. im Fußball und im Kricket, der Anteil an den Gesamteinnahmen sehr gering ist, wobei die Ungerechtigkeit, mit der die Sportler konfrontiert sind, durch die zunehmende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern noch verschärft wird.

Um diese seit langem bestehenden Herausforderungen anzugehen, müssen die großen globalen Sportunternehmen anerkennen, dass die Athleten die Arbeitskraft und das Produkt sind, auf denen der immense Reichtum der Branche beruht, und die Achtung ihrer wirtschaftlichen Rechte gewährleisten. Dazu gehört, dass die wirtschaftlichen Rechte mit der gebotenen Sorgfalt geprüft werden und dass das Recht der Spieler, sich gewerkschaftlich zu organisieren und Tarifverhandlungen zu führen, uneingeschränkt respektiert wird. Tarifverhandlungen haben sich für viele anspruchsvolle Teile des globalen Sportgeschäfts, einschließlich der großen Profiligen, als Gewinn erwiesen, werden aber vom IOC und Teilen der olympischen Bewegung aktiv bekämpft.

Der Bericht zeigt schließlich mehrere Trends auf, die die künftige Richtung der Branche prägen dürften, darunter der Aufstieg und der Einfluss von privatem Beteiligungskapital, die Nutzung von Spielerdaten und die zunehmende Verbreitung von Möglichkeiten, den Namen, das Bild und die Ähnlichkeit von Sportlern zu vermarkten, unter anderem durch NFTs und andere Mittel. Diese Entwicklungen bergen zwar ein enormes Potenzial, doch müssen die Lehren aus der Vergangenheit gezogen werden. Dazu gehört auch, dass die Spieler der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der Branche im Hinblick auf die wirtschaftlichen und sonstigen Herausforderungen der Zukunft sind.

ENDS

Die World Players Association, die zur UNI Global Union gehört, ist die exklusive globale Stimme der organisierten Spieler und Athleten im Profisport. Sie vereinigt 85.000 Spieler in mehr als 100 Spielerverbänden in über 60 Ländern. Ihre Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass die Stimme der organisierten Spieler bei der Entscheidungsfindung im internationalen Sport auf höchster Ebene gehört wird...

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Leonie Guguen, Senior Communications Manager, UNI Global Union. Tel: +41 79 137 5436 oder E-Mail: leonie.guguen@uniglobalunion.org