UNI Europa zur Unterstützung der streikenden Beschäftigten der ARD

12.03.24

Heute rief die UNI-Mitgliedsorganisation ver.di die Beschäftigten der regionalen Niederlassungen der deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt ARD zum Streik für eine Lohnerhöhung auf.

UNI Europa zur Unterstützung der streikenden Beschäftigten der ARD

Der Streik ist eine Reaktion auf die Weigerung der ARD-Geschäftsführung, sinnvolle Vorschläge zu machen, da die Geschäftsleitung offenbar auf Zeit spielt, um die Verhandlungen zu verzögern. Ein Beispiel: Während der zweiten Verhandlungsrunde beim Südwest Rundfunk (SWR) am 9. März 2024 kündigte die Geschäftsführung an, dass ein Angebot zur Vergütung nicht vor Ende April vorgelegt werden würde.

In einer gemeinsamen öffentlichen Videoübertragung kamen heute Beschäftigte verschiedener Rundfunkanstalten zusammen, um ihre Kollegen über den Stand der Verhandlungen und die Gründe für die Streikmaßnahmen zu informieren.

Christoph Schmitz-Dethlefsen, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands zuständig für den Medienbereich, sagte: "Die Frustration der Beschäftigten wächst nach einer Rekordinflation bei gleichzeitig sehr niedriger Lohnentwicklung. Es ist völlig unverständlich, warum die ARD-Geschäftsführung die Verhandlungen verschleppt.."

"Unsere Forderungen nach Erhöhungen sind wichtig, um den Kaufkraftverlust zu kompensieren. Es ist dringend notwendig, sich so schnell wie möglich auf ein faires Lohnpaket zu einigen. Doch die Landesrundfunkanstalten der ARD haben bisher nichts angeboten, obwohl seit dem Auslaufen der Tarifverträge bereits drei Monate vergangen sind. Das ist eine massive Missachtung der täglichen Arbeit der freien Mitarbeiter, Angestellten und Auszubildenden, deren berechtigte Erwartungen einfach ignoriert werden", fügte er hinzu.

Ver.di fordert rückwirkend zum 1. Januar eine Erhöhung der Gehälter und Entgelte um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro pro Monat bzw. 200 Euro für Auszubildende. Der bisherige Tarifvertrag hatte für den Zeitraum von April 2021 bis Ende 2023 eine Entgelterhöhung von 2,8 Prozent und eine einmalige Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro vorgesehen.

Oliver Roethig, Regionalsekretär von UNI Europa sagte: "UNI Europa und seine Mediengewerkschaften aus ganz Europa unterstützen die Kolleginnen und Kollegen von ver.di und die Beschäftigten der Landesrundfunkanstalten der ARD. Die Beschäftigten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks liefern jeden Tag hochwertige Nachrichten, Bildung und Unterhaltung. Während die öffentliche Finanzierung der Rundfunkanstalten in Deutschland real stabil geblieben ist, leiden die Beschäftigten weiterhin unter den Auswirkungen der Inflation. Wir fordern die Geschäftsführung auf, sich endlich sinnvoll mit ver.di auseinanderzusetzen und dringend auf die Forderung der Beschäftigten nach einer fairen Lohnerhöhung einzugehen."

Die Tarifverträge der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ZDF und Deutschlandradio laufen zu unterschiedlichen Zeitpunkten aus. Für die vier großen Rundfunkanstalten Norddeutscher Rundfunk (NDR), Westdeutscher Rundfunk (WDR), Südwest Rundfunk (SWR) und Bayerischer Rundfunk (BR), die zur ARD gehören, sind sie harmonisiert worden. Weitere Tarifverträge laufen Ende März beim Deutschlandradio, Ende April bei Radio Bremen und Ende Mai beim Saarländischen Rundfunk (SR) aus.

UNI EuropaDie Gewerkschaft für den Medien-, Unterhaltungs- und Kunstsektor der ARD vereint mehr als 60 Gewerkschaften in ganz Europa, von denen viele die Beschäftigten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vertreten. Gemeinsam engagieren sich die Mitgliedsgewerkschaften bei ihren europäischen Sozialpartnern, einschließlich der Europäischen Rundfunkunion EBU (die ARD ist eine Mitgliedsorganisation der EBU), um den sozialen Dialog und Tarifverhandlungen zu fördern. Eine nachhaltige Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks setzt menschenwürdige Arbeitsbedingungen und faire Löhne für nachhaltige Karrieren voraus.

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