Gewerkschaften und Arbeitgeber in Deutschland starten Jobportal für Flüchtlinge in den Bereichen Kultur, Film und Medien

01.04.22

Gewerkschaften und Arbeitgeber in Deutschland starten Jobportal für Flüchtlinge in den Bereichen Kultur, Film und Medien

Ein Netzwerk von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften aus der Kultur-, Film- und Medienbranche hat gemeinsam mit seinem Partner Jobnet AG ein Portal gestartet, das sich an Flüchtlinge richtet und Jobangebote bündelt. Das Jobportal für ist mehrsprachig (ukrainisch, deutsch, englisch oder russisch) und richtet sich an Flüchtlinge, die der Krieg in der Ukraine ins Exil nach Deutschland zwingt.

"Wir wollen ein starkes Signal der Solidarität an alle Kriegsflüchtlinge senden, die aufgrund des Krieges in der Ukraine derzeit in ihren Heimatländern nicht als Kultur-, Film- oder Medienschaffende oder Journalisten arbeiten können. Für die Exilanten hier in unserer Gesellschaft wollen Arbeitgeber und Gewerkschaften einen Beitrag zum Aufbau einer beruflichen Existenz in den bisherigen Berufen leisten. Die grausamen Fluchtursachen und der anhaltende Krieg in der Ukraine berühren uns alle. Aber unsere zu uns geflüchteten Kolleginnen und Kollegen sind nicht allein. Wir wollen sie als zukünftige Kolleginnen und Kollegen in Theatern, Orchestern, Filmproduktionen, Radiosendern, Medienunternehmen und Verlagen", erklärte Christoph Schmitz, ver.di-Bundesvorstandsmitglied.

Das Jobportal bietet praktische Solidarität und listet Stellenangebote für Kultur-, Film- und Medienschaffende in Deutschland auf. Seit dem Start gibt es fast 50.000 freie Stellen in den entsprechenden Bereichen in Deutschland, und nach dem Start des Portals werden kontinuierlich weitere Stellen von den Netzwerkmitgliedern hinzugefügt. Einige davon werden sich auch speziell an Flüchtlinge richten.

Im Zuge der Weiterentwicklung des Jobportals sollen in naher Zukunft zusätzliche Funktionen wie Community-Seiten und das Angebot von Basissprachkursen freigeschaltet werden. An der Entwicklung dieses Angebots haben in den vergangenen Wochen auch ukrainische Mitarbeiter der Jobnet AG aus den belagerten Städten Kiew oder Lviv mitgearbeitet.

"Flüchtlinge verfügen über eine Fülle von Fähigkeiten und Know-how. Die Flucht vor dem Krieg mit all seinen Traumata löscht die berufliche Erfahrung der Menschen nicht aus. Die Aufnahmeländer können und müssen darauf aufbauen, anstatt wegzuschauen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Haifische die Schutzbedürftigkeit von Flüchtlingen ausnutzen, indem sie sie auf marginalisierte Arbeit festlegen. Dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Gewerkschaften und Arbeitgeber zusammenarbeiten können, um diese Kompetenzen wertzuschätzen und den Flüchtlingen die Sicherheit zu geben, nach der sie sich sehnen, indem sie ihnen die Möglichkeit zu menschenwürdiger Arbeit geben", sagte Oliver Roethig, Regionalsekretär von UNI Europa.

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