"Wir müssen Algorithmen verhandeln"

03.03.23

- schließt Handel (Schweden) nach neuem Bericht über Digitalisierung

"Wir müssen Algorithmen verhandeln"

Die technologische Entwicklung wirkt sich auf immer mehr Bereiche unseres Lebens aus, und die Arbeit ist keine Ausnahme. Wenn sie richtig eingesetzt wird, kann sie zu einer effizienteren und anregenderen Arbeit führen, aber allzu oft macht sie die Arbeit eintönig, schwer und kontrolliert. In Schweden hat die Gewerkschaft Handels einen Bericht veröffentlicht mit dem Titel Mensch-Maschine-Arbeit. Er beleuchtet, wie wichtig es ist, die Arbeitnehmer in die Entscheidung darüber einzubeziehen, wie neue Technologien - insbesondere solche, die auf Algorithmen basieren - am Arbeitsplatz eingesetzt werden.

Der Bericht enthält die Ergebnisse einer Umfrage unter Lagerarbeitern. Daraus geht hervor, dass die meisten von ihnen digitale Systeme nutzen, bei denen Algorithmen, Roboter und Fließbänder die Arbeit steuern und überwachen. Wenn es gut funktioniert, werden die Mitarbeiter befähigt, qualifiziertere Aufgaben zu übernehmen und die Arbeit zusammen mit den digitalen Systemen zu kontrollieren. Wenn es jedoch schlecht funktioniert, werden die Mitarbeiter einer aufdringlichen Überwachung unterworfen und es bleibt wenig Raum für menschliches Handeln und Denken.

Das Problem ist, dass bei der Einführung neuer Technologien nicht immer die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter berücksichtigt werden. Dies hat zur Folge, dass das Arbeitsumfeld leidet, anstatt sowohl den Mitarbeitern als auch dem Unternehmen zu nutzen. Nur 17 Prozent der Beschäftigten erhalten regelmäßige Weiterbildungsmaßnahmen am Arbeitsplatz, während acht von zehn sich weiterentwickeln wollen, um neue Aufgaben zu erfüllen.

"Genauso wie wir über andere Bedingungen verhandeln wollen, die das Arbeitsumfeld betreffen, wollen wir auch über Algorithmen und High-Tech-Systeme am Arbeitsplatz verhandeln", schreibt Linda Palmetzhofer, Präsidentin des Handels, in einem Meinungsbeitrag, den sie gemeinsam mit dem Berichterstatter verfasst hat.

Der Handelsbericht schlägt mehrere Maßnahmen vor, um sicherzustellen, dass die technologische Entwicklung am Arbeitsplatz den Arbeitnehmern zugute kommt. Erstens schlägt der Bericht vor, über Algorithmen zu verhandeln und den Arbeitnehmern Einfluss darauf zu geben, wie algorithmisch gesteuerte Systeme eingeführt und genutzt werden. Zweitens sollte das Wissen und die Erfahrung der Arbeitnehmer bei der Einführung neuer Systeme genutzt werden. Und schließlich sollten die Beschäftigten im Umgang mit neuen Technologien am Arbeitsplatz geschult werden.

"Neue Technologien können die Arbeit besser und anregender machen. Aber dann müssen die Mitarbeiter bei der Entwicklung und beim Einsatz mit einbezogen werden", so Linda Palmetzhofer.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Handelsbericht "Mensch-Maschine-Arbeit" einen Einblick gibt, wie Arbeitnehmer von der technologischen Entwicklung am Arbeitsplatz profitieren können. Das Aushandeln von Algorithmen, die Nutzung des Wissens und der Erfahrung der Mitarbeiter und die Entwicklung von Fähigkeiten sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einem besseren Arbeitsumfeld.

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