Förderung von Fach- und Führungskräften für menschenwürdige Arbeit im digitalen Zeitalter

Der zweite Tag der UNI-Tagung für Fach- und Führungskräfte begann mit einer Präsentation der südafrikanischen Finanzgewerkschaft SASBO, die ihre Sensibilisierungskampagne erläuterte, dass Manager ihrer Gewerkschaft beitreten können - und sollten.

Es war ein passender Auftakt zu einem Tag, der der Sensibilisierung von Fach- und Führungskräften für ihre Rechte und der Schärfung des Profils dieser Gruppe von Arbeitnehmern in der Arbeiterbewegung gewidmet war.

Carles Català von CC.OO in Spanien sprach darüber, warum die Gewerkschaften in seinem Land in den Berufsfeldern gebraucht werden. Multinationale Unternehmen beauftragen in Spanien häufig Auftragnehmer für Projekte, die unrealistische Fristen setzen. Dies zwingt die Arbeitnehmer, insbesondere in den MINT-Bereichen, zu langen Arbeitszeiten und Wochenendarbeit. Er forderte Betriebsräte in diesen Bereichen sowie eine stärkere Organisierung und Sensibilisierung für die Vorteile einer Gewerkschaftsmitgliedschaft für Fachkräfte. Er nannte die Streiks im Finanzsektor als Beispiel dafür, dass Fach- und Führungskräfte traditionelle Gewerkschaftstaktiken anwenden, um Ergebnisse zu erzielen. 

Ricardo Calderon von Fesuc, Chile, unterstützte die Botschaft von Català und wies die Teilnehmer auf die massiven wirtschaftlichen Kosten von psychischer Gesundheit und Stress hin - ganz zu schweigen von den menschlichen Kosten. Fach- und Führungskräfte sind in besonderem Maße dem "technologischen Stress" ausgesetzt und leiden unter geistiger Ermüdung, was schwerwiegende gesundheitliche Folgen hat, wie Schlafmangel, erhöhte Drogenabhängigkeit, Bluthochdruck und andere Krankheiten.

Schwester Malini Subramaniam von UTES Singapur sprach darüber, wie ihre Gewerkschaft die berufliche Entwicklung als Lösung für viele Probleme von Fach- und Führungskräften fördert. Die Neugestaltung von Arbeitsplätzen und die Unterstützung von Weiterbildungsmaßnahmen durch ihre Gewerkschaft, oft durch betriebliche Ausbildungsausschüsse, helfen den Arbeitnehmern, die Herausforderungen zu meistern, denen sie gegenüberstehen.

In ähnlicher Weise sprach Prem Kumar Makkar, AIBOBOA, Indien, darüber, dass die Förderung von Fach- und Führungskräften notwendig ist, um "sinnvolle organisatorische Veränderungen voranzutreiben, die breite Belegschaft zu inspirieren und Herausforderungen mit Widerstandsfähigkeit und Innovation zu bewältigen".

Nach diesen Präsentationen waren die Herausforderungen und Möglichkeiten klar, und es war an der Zeit, die Weichen für die kommenden vier Jahre zu stellen.

Die Fach- und Führungskräftekonferenz wählte einstimmig einen neuen Präsidenten, Daniel Valtakari von den Akademischen Ingenieuren und Architekten (TEK) in Finnland. Valtakari ist ein langjähriger Gewerkschaftsführer, der neben seiner Position als leitender Berater der TEK auch UNI Europa Vizepräsident der Fach- und Führungskräfte ist.

Er sagte: "Wenn wir unsere Probleme in einen globalen Kontext stellen, müssen wir Fach- und Führungskräfte ermutigen, sich zu organisieren und ein Beispiel für andere zu sein. Fach- und Führungskräfte verbessern die Fähigkeit der Gewerkschaften, mit der Unternehmensleitung zu verhandeln und die Gewerkschaftsmitglieder zu schulen und auszubilden. In einer digitalen Welt können Fach- und Führungskräfte den Gewerkschaften helfen, sich an ein neues Umfeld anzupassen".

Valtakari lobte den scheidenden P&M-Präsidenten Ulf Bengtsson. "Er war ein Mentor für mich", sagte er. UNI-Generalsekretärin Christy Hoffman lobte Bengtssons zukunftsorientiertes Denken in Bezug auf KI und die Rolle, die die Fach- und Führungskräfte spielen sollten.

Ulf nahm ein Dankesgeschenk von Hoffman entgegen und rief die anwesenden Gewerkschafter dazu auf, sich gemeinsam den neuen Herausforderungen zu stellen.

Die Teilnehmer wählten auch ein neues globales Präsidium, das sich aus den regionalen Vertretern zusammensetzt: Marie Christine Lébert, UNI Europa ; Simone Baía, UNI Americas; Fr. Prem Kumar Makkar, UNI Asien & Pazifik; John Aboradze, . Prem Kumar Makkar, UNI Asien & Pazifik; John Aboradze, UNI Africa.