Apple Retail-Mitarbeiter in Australien verbessern ihre Arbeitsplätze mit neuem Tarifvertrag

Nach mehr als 12 Monaten Verhandlungen haben zwei UNI-Mitgliedsgewerkschaften, die Shop Distributive and Allied Employees Association (SDA) und die Australian Services Union (ASU), eine nationale Vereinbarung mit Apple unterzeichnet. Der Pakt bietet Einzelhandelsangestellten bessere Löhne, eine bessere Arbeitseinstufung, bessere Urlaubsansprüche, berechenbarere Zeitpläne und gerechtere Arbeitszeiten sowie höhere Löhne für Überstunden, Wochenendarbeit, Nachtarbeit und Arbeit an Feiertagen.

Eine überwältigende Mehrheit der Apple-Beschäftigten stimmte im August 2023 mit "Ja" für die Vereinbarung, und die Fair Work Commission of Australia, ein staatliches Arbeitsgericht, genehmigte die Tarifvereinbarung am Montag. Die Vereinbarung wird am 23. Oktober 2023 in Kraft treten.

Die wichtigsten Punkte des Abkommens sind:

• Die Vereinbarung sieht für alle Apple Mitarbeiter, die unter die Vereinbarung fallen, eine Lohnerhöhung von mindestens 5,75 Prozent für das Jahr 2023 vor, die auf den 1. Juli 2023 zurückdatiert wird, mit einem dauerhaften Einstiegslohn von mindestens 29,23 AUD pro Stunde. Nach diesem Jahr wird den Beschäftigten die von der Fair Work Commission festgesetzte Mindesterhöhung oder eine jährliche Mindesterhöhung von mindestens 2 Prozent garantiert, je nachdem, welcher Wert höher ist.
• Die Vereinbarung sichert nicht nur die bestehenden 20 Tage Jahresurlaub als dauerhaftes Recht, sondern führt auch fünf zusätzliche bezahlte "Auszeit"-Tage pro Jahr ein, die bei Krankheit, Verletzung, Pflegeurlaub und während der Menstruation in Anspruch genommen werden können. Darüber hinaus erhielten die Beschäftigten zwei bezahlte Tage Studienurlaub - eine Premiere für Einzelhandelsangestellte - und zehn Tage Urlaub zur Bestätigung des Geschlechts.
• Apples globale 20 Tage bezahlter Urlaub für die Pflege von Angehörigen und die globale zehntägige bezahlte Beurlaubung im Trauerfall wurden ebenfalls in die Vereinbarung aufgenommen und als dauerhafte Rechte für Apple Mitarbeiter in Australien festgelegt. Der Trauerurlaub sieht vor, dass Aborigines und Torres Strait Islander den Verlust eines Familienmitglieds im Rahmen traditioneller Zeremonien und Praktiken betrauern können.
• Die Vereinbarung sieht berechenbarere und gerechtere Arbeitszeiten vor. Vollzeitbeschäftigten wird alle zwei Wochen ein freies Wochenende garantiert, wenn sie dies wünschen, und die Schichten können nicht geändert werden, nachdem sie bekannt gegeben wurden. Teilzeitbeschäftigte erhalten mehr garantierte Arbeitsstunden, die im Rahmen ihrer angegebenen Verfügbarkeit liegen müssen, und die Schichten dürfen für alle Arbeitnehmer nicht kürzer als vier Stunden sein.
• Die Vereinbarung sichert Zuschläge in Höhe der gesetzlichen Mindestsätze oder darüber hinaus für Arbeit an Wochenenden, Feiertagen und für die meisten Nachtarbeiten, die zwischen 125 % und 250 % liegen. Der Anspruch auf Überstundenzuschläge wurde auch auf Vollzeit-, Teilzeit- und Gelegenheitsarbeiter ausgeweitet, die für die ersten zwei Überstunden einen Satz von 150 Prozent und für alle weiteren Überstunden einen Satz von 200 Prozent erhalten.

"Wir beglückwünschen unsere Mitgliedsorganisationen in Australien dazu, dass sie diesen Tarifvertrag trotz der vielen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert waren, durchgesetzt haben", sagte Mathias Bolton, Leiter der UNI Handel. "Diese Vereinbarung bringt den Beschäftigten im Apple-Einzelhandel nicht nur deutliche Verbesserungen, sondern zeigt auch, dass Tarifverhandlungen einen großen Unterschied machen, wenn es darum geht, fragwürdige, von den Arbeitgebern auferlegte Vereinbarungen zu überwinden."

"Dies ist ein Wendepunkt für die Apple-Beschäftigten in Australien - ein umfassender Tarifvertrag mit hohen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen ist nun unter Dach und Fach", sagte Gerard Dwyer, Nationaler Sekretär und Schatzmeister der SDA und UNI Global President. Dies zeigt einmal mehr, dass die Arbeitnehmer, die sich in ihren Gewerkschaften zusammenschließen, um für Fairness einzutreten, eine starke Kraft sind".

Der letzte Tarifvertrag auf Unternehmensebene für die Apple-Einzelhandelsmitarbeiter wurde 2014 unterzeichnet. Im August 2022 teilte Apple den Beschäftigten mit, dass das Unternehmen neue Bedingungen aushandeln wolle. Anstatt sich auf faire Verhandlungen mit den Gewerkschaften einzulassen, versuchte Apple, einen minderwertigen Vertrag durchzusetzen.

UNI schloss sich dem australischen Verband SDA und der ASU an und lehnte den schwachen ursprünglichen Vorschlag des Unternehmens ab.